Die Hefe beeinflusst den Geschmack.
Unsere Hefe macht das FLENS zum „geistigen Getränk“, denn sie bringt die Bierwürze zum Gären. Dabei entstehen aus Malzzucker Kohlensäure und Alkohol. Da Hefe aber auch den Geschmack des Bieres beeinflusst, hat die Flensburger Brauerei eine eigene Hefereinzucht, die aus einer Ursprungszelle stammt, so dass alle Hefezuchtzellen die gleichen Eigenschaften haben. Ein Ableger dieser hauseigenen Zucht lagert in der Hefebank in Weihenstephan außerhalb unserer Brauerei. So ist eine gleichbleibende Bierqualität garantiert.
Wir unterscheiden zwei Hefesorten: die untergärige Hefe, die bei 8 bis 12 °C gärt, und die obergärige Hefe für unser Flensburger Weizen, die bei 15 bis 20 °C gärt. Das Flensburger Weizen bieten wir allerdings nur noch als Fass- (und als Flaschenbier) im Export an.
So arbeitet Hefe.
Ob nun im Teig oder im Bier, Hefe funktioniert immer gleich: Sie besteht aus kleinen Pilzen, die sich schnell vermehren. Als klassisches Triebmittel sorgt sie mithilfe von Stoffwechselprozessen beim Backen für einen luftigen Teig und für Aroma. Im Bier wiederum ist sie verantwortlich für die sogenannte alkoholische Gärung, bei der unter anderem Ethanol (der sogenannte „Trinkalhohol“) entsteht. Damit die Hefe gut arbeiten kann, braucht sie Nahrung. Deshalb setzt man zusätzlich auf bestimmte weitere Zutaten: In Teig liebt Hefe beispielsweise Mehl und Zucker. In Bier zehrt sie ebenfalls von Zucker – hier ist es allerdings kein Haushaltszucker, sondern der Zucker aus der Grundzutat Malz.
Der Brauprozess: Hefe lässt Alkohol entstehen.
Ohne Hefe kein Bier: Nachdem beim Bierbrauen mithilfe des sogenannten Maischens die Bierwürze produziert wurde, ist anschließend die große Stunde der Hefe gekommen. Sie wird der gehopften Würze zugefügt und setzt die Gärung in Gang. Das Ergebnis: Aus dem Malzzucker entstehen Alkohol und Kohlensäure. Grundsätzlich unterscheidet man im Brauprozess zwischen Hauptgärung und Nachgärung, insgesamt dauert der chemische Vorgang mehrere Wochen.
Bierhefe: Diese Unterschiede gibt es.
Zum Brauen von Bier kommt entweder obergärige oder untergärige Hefe zum Einsatz. Als Pils wird FLENS mit untergäriger Hefe produziert. Sie gärt bereits bei Temperaturen um 8°C und ist außerdem in Märzen oder Bockbier enthalten. Zum Vergleich: Obergärige Hefe benötigt zum Arbeiten mindestens 15° C und kommt zum Beispiel für Weizenbier oder Altbier zum Einsatz. Hefe für Bier ist entweder trocken oder flüssig. Flüssige Bierhefe ist bereits in Wasser aufgelöst, während Trockenhefe meist Pulverform hat. Wie auch beim Backen gilt: Trockenhefe ist günstiger und deutlich weniger anspruchsvoll in der Lagerung, während Flüssighefe einen kühlen, trockenen und dunklen Ort braucht.
Hefe im Reinheitsgebot: Vier Zutaten bis zum Trinkgenuss.
Es ist die Grundlage für Bier made in Germany: Das Reinheitsgebot legt unter anderem fest, welche Zutaten im Bier verwendet werden dürfen. Heutzutage sind das für die Herstellung von untergärigem Bier bekanntermaßen die Rohstoffe Gerste, Hopfen, Wasser und Hefe. Im bayerischen Reinheitsgebot von 1516 allerdings fehlte die Hefe für das Bier. Was war der Grund dafür? Vermutlich war man damals der Meinung, dass Hefe nicht hinzugefügt werden muss, sondern beim Brauprozess von Bier erst entsteht.