Trinkrituale.
Trinkrituale – mit Sinn und Zweck und Tradition
Klar, man kann so’n FLENS auch einfach ploppen lassen, ansetzen und genießen. Beim Bier mit Freunden und Freundinnen gehört das Anstoßen aber dazu – und damit sind wir schon beim ersten und wohl bekanntesten Trinkritual. Was soll das eigentlich? Bruch-Test für die Gläser? Tonangabe für das anschließende Singen derber Trinklieder? Mitnichten. Das Anstoßen sollte tatsächlich “Leben retten“.
-
Trinkritual Nr. 1: Anstoßen.
Jeder kennt es: Egal ob Wein, Bier, Sekt, Whisky oder jede andere Art von alkoholischem Getränk genossen wird, das Anstoßen gehört zu nahezu jeder Trinkkultur dazu. Je nach Glas hört man ein feines Pling oder ein sattes Klong – um den richtigen Ton oder gar eine Tonangabe zum Singen scheint es dabei also nicht zu gehen. Die am weitesten verbreitete Theorie dazu besagt: Das Anstoßen sollte Leben retten bzw. Schlimmstes verhindern:
Demnach stammt das Trinkritual des Anstoßens aus dem Mittelalter. In dieser finsteren Zeit soll es üblich gewesen sein, Rivalen oder Rivalinnen & Co. mit Gift aus dem Weg zu räumen. In der geselligen Runde wurden deshalb die Krüge vor dem Trinken kräftig gegeneinandergestoßen, sodass das womöglich vergiftete eigene Bier auch in die Becher der anderen überschwappte. Trank nun einer oder eine nicht mit, machte man sich verdächtig …Zwar gibt es auch noch die Theorien, dass das reiche Bürgertum im 16. Jahrhundert durch das Anstoßen die eigenen teuren Gläser feiern wollte. Und auch das Vertreiben der Dämonen durch lautes Klirren wird gelegentlich als Grund fürs Anstoßen genannt, aber: Die Gift-Theorie gilt als wahrscheinlichste Begründung.
Kleiner Tipp: Ist die Bügelflasche FLENS versiegelt, brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen: Wir brauen nämlich nach dem deutschen Reinheitsgebot und unterziehen unsere Getränke strengsten Qualitätskontrollen. Und gleich noch ein Tipp: Geht Dein Bierglas beim Anstoßen mal kaputt, gibt‘s in unserem Plop-Shop das passende für jeden Bedarf.
-
Das schlichte Trinkritual: Zuprosten.
Auch wenn wir im Norder eher wortkarg unterwegs sind: Ein „Prost“ darf beim gemeinsamen Biergenuss schon mal über die Lippen kommen. Stellt sich nur die Frage: Was soll das heißen?
Wie bei so vielen altertümlichen Traditionen ist auch beim Zuprosten Latein im Spiel: „Prost“ leitet sich tatsächlich vom lateinischen „prosit“ ab, was so viel wie „es möge nützen" oder „es möge wohltun" bedeutet. Somit ist das Zuprosten ein Ausdruck des Wohlwollens und nicht des Argwohns wie beim Anstoßen. Mit dem „Prost“ wird den Bierfreunden und -freundinnen etwas Gutes, etwa Gesundheit, gewünscht.
-
Das kultivierte Trinkritual: Der Trinkspruch oder Toast.
Nicht ganz so wortkarg und gelegentlich noch kultivierter kommt der Brauch des Trinkspruchs oder Toasts daher – gern auch in Verbindung mit dem anschließenden Anstoßen. Während der Trinkspruch gern lustig bis zotig ausfallen darf, ist der aus dem Englischen stammende Toast häufig durchaus niveauvoll.
In Form einer kurzen Ansprache wird dabei ein Anwesender bzw. eine Anwesende oder der Anlass gewürdigt, es werden Glückwünsche ausgesprochen etc. Ein Toast schafft somit eine feierliche Atmosphäre und betont den sozialen Aspekt des gemeinsamen Trinkens.
Und was hat das Toastbrot damit zu tun? Dazu gibt es wohl zwei Erklärungsansätze. Der eine lautet, dass es im England des 19. Jahrhunderts bei englischen Lords üblich war, ein Stück geröstetes Brot ins Weinglas zu geben, damit der damals häufig ungenießbare Wein besser schmeckte. Allerdings kann das nicht sicher belegt werden.
Die andere Variante besagt, dass das Brot während des Trinkspruchs von Gast zu Gast gereicht wurde, jeder einen Schluck Wein zu Ehren desjenigen nahm, auf den der Toast ausgesprochen wurde, und der Redner oder die Rednerin letztendlich den Wein austrinken und das Brot verspeisen musste.
-
Das „erotische“ Trinkritual: In die Augen schauen.
Schon eher in den humorigen Bereich fällt das abergläubische Trinkritual des Augenkontakts beim Anstoßen. Wer seinem Gegenüber demnach beim Anstoßen nicht in die Augen schaut, wird mit 7 Jahren schlechtem Sex bestraft. Klar, dass da im Zweifelsfall lieber in die Augen geschaut wird ...
-
Das bayerische Trinkritual: Einen Schluck vorweg.
In Teilen Bayerns zelebriert man insbesondere beim Genuss von Weißbier ein spezielles Trinkritual: Hier wird die Flasche zunächst mit den Händen gerollt, damit sich die Hefe löst und beim Einschenken ins Glas mit als zusätzlicher Aromageber dient.
Trinkrituale in Europa, Asien und Afrika.
Natürlich gibt es auch international viel verschiedene Trinkrituale. Unsere europäischen Nachbarn in Spanien legen beispielsweise beim gemeinsamen Trinkgenuss Wert darauf, das Glas zuerst nach oben, dann nach unten, anschließend zur Mitte und erst dann zum Mund zu führen – begleitet vom Trinkspruch „Arriba, abajo, al centro y pa‘ dentro“. Dies bedeutet so viel wie: „Nach oben, nach unten, in die Mitte und nach innen.“
In Italien ist es Brauch, das Glas nach dem Zuprosten zunächst auf dem Tisch abzusetzen, um Unglück fernzuhalten. In Japan ist auch das Ritual des Biertrinkens von Höflichkeit und Ehrerbietung geprägt. Hier schenkt man seinem Gegenüber das Bier ein – und zwar in kreisförmigen Bewegungen. Diese sollen einen gleichmäßigen Schaum erzeugen, vor allem aber Respekt zeigen. Aus demselben Grund wird das Glas des anderen beim Einschenken gehalten. Es ist üblich, diese Geste anschließend umgekehrt zu erwidern.
In Südafrika steht das Gemeinschaftsgefühl beim folgenden Trinkritual im Vordergrund: Dort wird das Bier aus einer gemeinsamen Schüssel getrunken. Jeder trinkt der Reihe nach einen Schluck und gibt die Schüssel weiter. Diese Sitte geht angeblich auf die traditionelle Art der Bierherstellung und Bierverkostung der Zulu zurück.
Das Flensburger Trinkritual: Die Brauereibesichtigung.
Wir von der Flensburger Brauerei möchten Dir abschließend noch ein sehr vielseitiges Trinkritual ans Herz legen: eine Brauereibesichtigung in unserem Hause! Selbstverständlich gibt es hier vor der Bierverkostung einiges zu sehen, zu hören, zu lernen und zu bestaunen, sodass Du Dir das Bier zum Abschluss nicht nur redlich verdient hast, sondern auch mit Wertschätzung und Wissen genießen kannst. Am besten gleich anmelden!