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Was ist Bockbier?

Artikelzusammenfassung
Kräftig, vollmundig, lecker – das Bockbier ist was ganz Besonderes. Was genau hinter dem Namen steckt, erfährst Du gleich.
Etiketten vom Flensburger Frühlingsbock und Winterbock in Nahaufnahme.

Treffen sich zwei Bockbiere an der Bar. Sagt das eine zum anderen: “Na, du siehst ja heute wieder stark aus!”

 

Und ja – Bockbier ist ein echtes Kraftpaket unter den Bieren. Es zählt zu den Starkbieren und hat ordentlich was auf dem Kasten.

 

Um sich Bockbier nennen zu dürfen, muss die Stammwürze über 16 °P liegen. Das steht für Grad Plato und ist die Maßeinheit für die Stammwürze beim Bierbrauen. Für Bockbier bedeutet das: mehr Malz, mehr Geschmack und natürlich auch mehr Alkohol. Mit rund 6,5-8 % vol. Alkoholgehalt ist das Gebräu nichts für schwache Nerven.

 

Aber was heißt das eigentlich, Stammwürze? Na, das ist der Anteil an gelösten Stoffen in der unvergorenen Bierwürze, hauptsächlich Malzzucker. Je höher der Wert, desto mehr Zucker steht den Hefen zur Verfügung, und desto mehr Alkohol entsteht bei der Gärung.

 

 

Geschichte & Herkunft.

Unser geliebtes Bockbier hat eine interessante Vergangenheit. Es stammt ursprünglich aus dem niedersächsischen Einbeck. Die Einbecker wussten schon im Mittelalter, wie man ein Bier braut, das lange hält und richtig was hermacht.

 

Im 14. Jahrhundert war Einbeck eine echte Bier-Hochburg und Mitglied der Hanse. Das Einbecker Bier war so begehrt, dass es sogar bis nach England, Skandinavien und den Nahen Osten exportiert wurde. Das war damals eine echte Sensation.

 

Als das Bier dann den Weg nach Bayern fand, wurde aus dem "ainpöckisch" Bier im Dialekt kurzerhand "ein Bock" – und schwupps, hatte das Bockbier seinen Namen weg.

 

Die Bayern waren so begeistert von dem Gebräu, dass sie anfingen, es selbst zu brauen. Der Münchner Hofbraumeister Elias Pichler soll um 1614 herum den ersten bayerischen Bock gebraut haben.

 

Hier erfährst Du noch mehr über die Geschichte des Bieres.

 

 

Bockbiersorten.

Beim Bockbier gibt es nicht nur eine Sorte – nee, da haben wir die volle Bandbreite! Lass uns mal die wichtigsten Varianten unter die Lupe nehmen:

  • Doppelbock: Der hat noch mehr Power mit mindestens 18 °P Stammwürze. Ursprünglich von Mönchen als flüssige Nahrung während der Fastenzeit gebraut, ist er heute ein echtes Schwergewicht unter den Bieren. Viele Doppelböcke tragen Namen, die auf "-ator" enden, als Hommage an den ersten Doppelbock, den Salvator der Paulaner-Brauerei.

  • Eisbock: Der knackt sogar die 10 % vol. Alkohol. Wie's der Name schon sagt, wird hier mit Eis gearbeitet. Ein Teil des Wassers wird ausgefroren und entfernt, wodurch sich Alkohol und Aromen konzentrieren. Ein echtes Geschmackserlebnis!

  • Heller Bock: Auch Maibock oder Frühlingsbock genannt, ist er heller in der Farbe und oft etwas hopfiger im Geschmack. Perfekt für den Frühling!

  • Dunkler Bock: Der klassische Bock – auch Winterbock, malzig-süß und mit einer schönen dunklen Farbe. Ideal für kalte Wintertage.

  • Weizenbock: Für die Weizenbier-Fans unter uns. Hier wird Weizenmalz verwendet, was dem Bier eine fruchtige Note verleiht.

Saisonale Aspekte.

Bockbier ist wie eine Zeitmaschine im Glas – es erinnert uns an bestimmte Jahreszeiten und Feste. Früher hat der Maibock zum Beispiel das Ende der Fastenzeit eingeläutet. Heute gibt es Bockbiere das ganze Jahr über, aber besonders beliebt sind sie im Frühling und Winter.

 

In Bayern geht die Bockbierzeit von November bis Mai. Wenn die Biergartenzeit und auch das Oktoberfest vorbei sind, dann beginnt die Bockbier-Saison mit Dunkelbock, Festbock (Weihnachtsbock), Doppelbock und Maibock.

 

Der Maibock ist dabei der Frühlingsbote unter den Bockbieren. Er wird traditionell im Mai angestochen und läutet die wärmere Jahreszeit ein. Im Herbst und Winter wärmen uns dann die kräftigeren, dunklen Bockbiere.

 

Viele Brauereien, auch wir bei FLENS, haben ihre eigenen saisonalen Bockbiere. Unser Flensburger Frühlingsbock bringt einen Hauch Frühling ins Glas, während der Winterbock perfekt zu gemütlichen Abenden passt.

Eine Flasche Flensburger Frühlingsbock steht in der Brandung am Meer in der Welle.
Eine Flasche Flensburger Winterbock steht in der Brandung am Meer in der Welle.

Herstellung von Bockbier.

Zur Herstellung von diesem Gebräu wird mehr Malz verwendet als bei anderen Biersorten, was dem Bockbier seinen charakteristischen, malzigen Geschmack verleiht. Die Maische ist dickflüssiger, da weniger Wasser hinzugegeben wird.

 

Der Brauprozess beginnt mit dem Schroten des Malzes. Dabei wird das Malz zerkleinert, um die Stärke im Inneren freizulegen. Dann kommt das Maischen: Das geschrotete Malz wird mit Wasser vermischt und erhitzt.

 

Nach dem Läutern, bei dem die festen Bestandteile von der Würze getrennt werden, folgt das Kochen. Hier wird der Hopfen zugegeben, der für die Bittere und das Aroma sorgt. Bei Bockbieren wird oft weniger Hopfen verwendet, um den malzigen Charakter zu betonen.

 

Die meisten Bockbiere sind übrigens untergärig und werden aus Gerstenmalz gebraut. Aber keine Regel ohne Ausnahme – es gibt auch obergärige Weizenbockbiere.

 

Die Gärung dauert bei Bockbieren länger als bei normalen Bieren, oft mehrere Wochen. Danach folgt eine längere Reifephase, in der sich die Aromen voll entfalten können.

 

 

Geschmacksprofil.

Bockbier ist wie eine Umarmung für Deine Geschmacksknospen – malzbetont, süßlich und verdammt vollmundig. Die Hopfennote hält sich dezent im Hintergrund. Bedingt durch die besonderen, oft dunklen Malze bringt Bockbier die vom Malz gelieferten Röstaromen mit. Oft werden die Karamellsüße und der hohe Alkoholgehalt durch das Bittere des eingebrauten Hopfens hervorgehoben.

 

Je nach Sorte können Bockbiere ganz unterschiedliche Geschmacksprofile haben. Helle Böcke sind oft etwas hopfiger und haben leichte Zitrusnoten, während dunkle Böcke mehr nach Karamell, Schokolade oder gerösteten Nüssen schmecken können.

Eine bunte Käseplatte von oben mit verschiedenen Sorten Käse und ein paar Snacktomaten und Oliven.

Was passt geschmacklich zum Bockbier?

Am besten genießt Du Bockbier schön kühl zwischen 8 und 12 Grad. Und was passt dazu? Zum Beispiel ein saftiges Stück Rindfleisch oder Wild. Probiere mal einen Hirschbraten oder eine deftige Rinderroulade zum dunklen Bock – das ist ein Traum!

 

Wenn Du vegetarisch isst, sind Käseplatten, Kürbissuppe oder Pilzragout mit Semmelknödeln köstliche Alternativen.

 

Aber auch als Aperitif oder sogar zum Dessert macht Bockbier eine gute Figur. Ein Doppelbock passt super zu dunkler Schokolade oder einem kräftigen Käse. Und ein Weizenbock? Der macht sich prima zu Obstkuchen oder Apfelstrudel.

Und wenn Du Dich fragst, welches Glas am besten zum Bockbier passt, haben wir in unserem Blog die Antworten parat.

Ein Guide zeigt den Gästen ein dunkles Malz bei einer Brauereibesichtigung bei FLENS.

So, das war es erst mal zum Thema Bockbier. Hast Du jetzt Bock auf Bier? Dann komm doch mal bei uns in der Brauerei vorbei. Wir freuen uns über Deinen Besuch!

Dieser Artikel wurde am 05.12.2024 aktualisiert.

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