FLENS oder FLENSchen?
Ich bin über 18
FLENSchen
Ich bin unter 18

Wofür brauchen wir Kohlensäure und haben wir genug?

Artikelzusammenfassung
Ohne Kohlensäure kein plop', kein Prickeln, kein Bier! Was es mit dem CO2 im Bier auf sich hat, wann und wo die Kohlensäure ins Bier kommt und warum sie dort nicht fehlen darf – verraten wir Euch hier!
Nahaufnahme von einem Bier und seiner Kohlensäure.

Bier und Kohlensäure gehören zusammen.

Hier kommt zusammen, was zusammen gehört. Denn was wäre schon Bier ohne Kohlensäure? Schal und ungenießbar! Kohlensäure gehört ins Bier wie Hopfen und Malz.

 

 

Kohlensäure im Bier: Ohne perlt das FLENS nicht!

Tatsächlich entsteht der perlige Sprudel im kühlen Blonden als reines Nebenprodukt im Brauprozess. Diese spannende Reaktion machen wir uns zunutze. Wie genau und warum, das klären wir im Folgenden.

 

 

Wie kommt die Kohlensäure ins Bier?

Kohlensäure, genau genommen Kohlendioxid, entsteht ganz natürlich im Brauprozess. Von Kohlensäure wird dann gesprochen, wenn Wasser mit dem Gas Kohlendioxid verbindet. Nach dem Mälzen, Schroten und Maischen, Läutern und Würzekochen kommt die Hefe ins Spiel. Diesen Vorgang nennt der Brauer “Anstellen”.

 

Die hinzugegebene Reinzuchthefe spaltet den Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure – da ist sie! Tatsächlich ist die Kohlensäure also ein Nebenprodukt – allerdings unverzichtbar in vielerlei Hinsicht.

 

 

Was macht die Kohlensäure im Bier?

Die Kohlensäure ist für den Biergenuss ein wesentlicher Faktor. Sie sorgt für den perligen Effekt beim Genießen und ist neben dem Hopfen auch verantwortlich für die Schaumkrone.

 

Die Kohlensäure ist übrigens von der coolen Sorte: Ihr bestmögliche Wirkung hinsichtlich Geschmack und Trinkerlebnis entfaltet sie bei Temperaturen zwischen 7-10 °C – weshalb insbesondere Flaschenbier bei dieser typischen Kühlschranktemperatur gelagert werden sollte. Ist es der Kohlensäure nämlich zu warm, wird das FLENS eher aus der Bügelflasche schäumen als ins Glas perlen. Richtig heruntergekühlt und sorgsam eingeschenkt bekommt das Bier im Krug aber seine verdiente Schaumkrone aufgesetzt.


Ganz wichtig ist der Kohlensäuregehalt übrigens auch für den Geschmack des Bieres. Je höher, desto erfrischender und spritziger wirkt das kühle Blonde in der Kehle. Während das englische Stout beispielsweise mit einem CO2-Gehalt von maximal 4 Gramm je Liter auskommt, sprudelt unser Flensburger Pilsener in der Flasche mit bis zu 5,8 Gramm je Liter deutlich mehr.

 

 

Wofür wird Kohlensäure in der Bierproduktion gebraucht?

Kohlensäure ist aber nicht nur im Bier wichtig, sondern auch ein unverzichtbarer Bestandteil im Brauprozess und in der Abfüllung.

 

Kohlendioxid wird in Tanks, Fässer und Flaschen geblasen, um Sauerstoff zu verdrängen und eine zu starke Schaumbildung beim Abfüllen zu verhindern. Fehlt Kohlensäure, muss die Abfüllung von Bier (und aller anderen karbonisierten, also kohlensäurehaltigen Getränken wie Mineralwasser, Limonaden etc.) unterbrochen werden. Die notwendige Kohlensäure wird von Brauereien entweder zugekauft oder selbst im Produktionsprozess gewonnen.

 

Kohlensäure findet auch bei anderen Getränkeherstellern und in vielen anderen Produktionsprozessen Verwendung: in der Verpackungstechnik, als Kältemittel oder in Feuerlöschern. Die im Markt gehandelte Kohlensäure wird bei der Düngemittelfertigung gewonnen (genauso wie AdBlue für Dieselfahrzeuge). Da die Produktion von Düngemitteln aufgrund hoher Energiepreise immer mal wieder gedrosselt wird, können leicht Engpässe in der Versorgung mit Kohlensäure entstehen. Wie steuern wir nun dagegen?

 

 

Wie und warum wir unsere eigene Kohlensäure produzieren.

Wir bei Flensburger legen großen Wert auf eine gleichbleibende Qualität unserer Biere und Küstenlimos und auf einen professionellen Produktionsprozess ohne Beeinträchtigungen. Selbstverständlich nehmen wir auch unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst, vor allem, was das Thema Nachhaltigkeit angeht. Deshalb kaufen wir auch keine Kohlensäure hinzu, sondern produzieren sie selbst.

 

Dafür nutzen wir unseren alltäglichen Brauvorgang: Bei der Vergärung unserer Würze zu Bier entsteht in einem natürlichen Prozess (gasförmige) Kohlensäure, die wir aufbereiten. Aufbereitung heißt, dass Luftbestandteile abgetrennt werden und die Gase gewaschen werden, um geruchliche Nebenprodukte herauszufiltern.

 

Durch Verdichten und Abkühlen wird die Kohlensäure verflüssigt und gelagert und vor dem Verwenden durch Druckentspannung wieder gasförmig gemacht. Der Verbrauch der gasförmigen CO2 erfolgt beim Leerdrücken von Tanks, beim Filtrieren und beim Vorspannen der abzufüllenden Flaschen und Fässer.


So gewinnen und verbrauchen wir in der Flensburger Brauerei rund 1.500.000 kg natürliches CO2 pro Jahr. Damit entlasten wir den weltweiten Markt und machen uns nachhaltig unabhängig – für unser FLENS!

Neugierig geworden?

Den gesamten Brauprozess, die Abfüllung, das FLENS, unsere Biersorten – all das gibt's bei einer Brauereibesichtigung in der Flensburger Brauerei live zu erleben. Natürlich erklären wir hier auch noch einmal ausführlich und direkt vor Ort, wie die Kohlensäure ins Bier kommt und nicht zuletzt, wie sie darin schmeckt … Am besten gleich anmelden, vorbeikommen und direkt dabei sein, wenn das Pils in den Tank, das Fass, die Flasche oder das Glas kommt. Wir freuen uns auf wissenshungrige und bierdurstige Besucher und Besucherinnen!

Ähnliche Artikel

Alkoholische Gärung.
Bier ohne Gärung? Geht gar nicht! Warum die Gärung keine heiße Luftnummer ist, erfährst Du in diesem Artikel.
ca. 4 Minuten 15 Sekunden
Hefe.
Die 4 Zutaten von Bier kennt Ihr sicherlich, doch wisst Ihr auch, warum ein FLENS garantiert immer die gleiche Qualität hat? Nach dem Lesen dieses Artikels seid Ihr schlauer.
ca. 2-3 Minuten
Der Brauprozess.
Butter bei die Fische: Wir erklären den Brauprozess – inklusive Reinheitsgebot und Zutaten. Keine Sorge, dröge wird's nicht, geht schließlich um Bier.
ca. 5 Minuten