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10 historische Fakten über Bier.

ca. 5 Minuten 40 Sekunden
Artikelzusammenfassung
Wer hat Bier erfunden? Was ist die älteste aktive Brauerei? Wurden Menschen wegen Bier sesshaft? Lies' weiter – danach bist Du schlauer!
Drei Männer sitzen im feinen Zwirn auf einer alten Hollywood-Schaukel; das Ganze ist in Sepiafarben.

Bier ist spannend. Nicht nur in der Flasche oder im Glas, sondern auch geschichtlich. Denn kaum ein Getränk hat die Menschheit so sehr geprägt wie der sagenumwobene Gerstensaft.

 

Einigen wissenschaftlichen Theorien zufolge war das Brauen von Bier sogar einer der Hauptgründe für die Sesshaftigkeit des Menschen. Wir haben für Dich 10 spannende Fakten über Bier zusammengetragen, mit denen Du auch noch den abgebrühtesten Theken-Tiger vom Hocker hauen kannst. Los geht's!

  • 1

    Wer das Bier erfunden hat.

     

    Vorweg: Nicht die Männer haben es erfunden und auch nicht die Deutschen. Tatsächlich wurde das „Urbier“ wohl in Mesopotamien (heute Irak) von einer Hausfrau erfunden. Diese hatte ein Brot zum Abkühlen in einem Trog nach draußen gestellt, über Nacht vergessen und fand es später mit Regenwasser vermengt und nach dem Gärprozess wieder.

     

    Die ersten Brauer waren demnach die Sumerer, die den "Göttertrunk" fortan als Opfergabe kultivierten.

     

  • 2

    Die älteste aktive Brauerei der Welt …

     

    … liegt in Bayern. Auch wenn Bier nicht hierzulande erfunden wurde, hat man in Deutschland die Tradition des Brauens seit gut tausend Jahren ununterbrochen gehegt und gepflegt.

     

    Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan in Freising ist die älteste heute noch aktive Brauerei der Welt. 1040 hat Abt Arnold für die künftige Klosterbrauerei das Brau- und Schankrecht von der Stadt Freising bekommen.

     

  • 3

    Das Bierbrauen hat Menschen zur Sesshaftigkeit getrieben.

     

    Klingt einer Seemanns-Story, oder? Jedoch gibt es nicht wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die neolithische Revolution, bei der aus Wildbeutern sesshafte Bauern wurden, auf das Brauen von alkoholischen Getränken zurückführen.

     

    So wird der Beginn des Getreideanbaus mitunter auf das Motiv zurückgeführt, Bier in großen Mengen herstellen zu können. Passend dazu haben Archäologen in Israel im Rahmen einer Forschungsarbeit drei Kammern in der Höhle Rakefet gefunden, die offenbar für die Herstellung eines bierähnlichen Getränks verwendet wurden. Die Funde werden auf das 13. Jahrtausend v. Chr. geschätzt.

     

  • 4

    Was das Reinheitsgebot besagt.

     

    Der bayerische Herzog Wilhelm IV erließ am 23. April 1516 das Reinheitsgebot, um den teilweise abenteuerlichen Bier-Rezepturen Einhalt zu gebieten. Es besagt, dass „(…) forthin (…) in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen."

     

    Wer sich jetzt wundert, warum die Hefe in der Aufzählung fehlt: Von der wusste man damals noch nichts, sondern setze auf die obergärigen Hefepilzsporen aus der Luft. Erst 1860 entdeckte der französische Wissenschaftler Louis Pasteur, dass die Hefe für die Umwandlung des Malzzuckers in Alkohol und Kohlensäure verantwortlich ist.

     

  • 5

    Seit wann es Bier in Deutschland gibt.

     

    In Deutschland wird seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. Bier kultiviert getrunken – was germanische Amphoren (Bierkrüge) belegen, die man einst in der Region Kulmbach ausgegraben hat. Das Getränk wurde nicht im Alltag konsumiert, sondern war großen Feierlichkeiten vorbehalten – dann aber reichlich.

     

    Übrigens haben die Germanen nicht mit den Schädeln ihrer Feinde angestoßen. Der Mythos geht auf eine falsche Runenstein-Übersetzung eines Hofarztes des dänischen Königs aus dem 17. Jahrhundert zurück. Gemeint waren dort die Hörner von Tieren, keine menschlichen Knochen.

Ein Hochzeitspaar und zwei Gäste stoßen draußen mit Flensburger Gold an.

Das Anstoßen mit Bier hatte früher vermutlich vorrangig gesundheitliche Gründe.

  • 6

    Anstoßen mit Bierkrügen gegen Vergiftung.

     

    Apropos anstoßen: Eine weitverbreitete Theorie besagt, dass das Anstoßen mit Bierkrügen seinen Ursprung in der Vorbeugung gegen Vergiftungen hatte. In früheren Zeiten war die Gefahr einer Vergiftung durch Giftanschläge oder verunreinigte Getränke eine reale Bedrohung.

     

    Die genauen Ursprünge sind unklar, aber es wird angenommen, dass das Anstoßen als Ritual entstand, um die Integrität des Getränks zu überprüfen. Hier sind einige mögliche Erklärungen:

     

    • Durch das Zusammenstoßen der Krüge vermischten sich kleine Mengen der Getränke. So konnte jeder Trinkende die Unbedenklichkeit des anderen Bieres prüfen.

     

    • Das Anstoßen führte zu leichten Spritzern, die auf die Hände gelangten. Durch Riechen und Schmecken an den Händen ließen sich Giftstoffe erkennen.

     

    Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Anstoßen zu einem Ritual der Gemeinschaft und des Vertrauens. Es symbolisierte den gegenseitigen Respekt und die Bereitschaft, vom selben Getränk zu kosten – ein Zeichen des Friedens und der Freundschaft.

     

  • 7

    Der Ursprung von „Bier auf Wein, das lass sein“.

     

    Im Mittelalter war der Spruch "Bier auf Wein, das lass sein" weit verbreitet. Er symbolisierte die deutliche Trennung und die sozialen Unterschiede zwischen den Ständen bei der Getränkewahl.

     

    Wein galt als das Getränk der Oberschicht, des Adels und des Klerus‘. Nur die wohlhabenden Schichten konnten sich den Import und Genuss des kostbaren Weins leisten. Er wurde mit Bildung, Kultiviertheit und Würde assoziiert. Für die einfachen Bürgerinnen und Bauern war Wein hingegen nahezu unerschwinglich. Sie mussten sich mit den eigenen Getränken wie Bier, Met oder Obstwein begnügen.

    Bier war das Getränk des einfachen Volkes. Es wurde aus günstigen Zutaten wie Getreide selbst hergestellt und war weit verbreitet. Bier galt als deftig, nahrhaft und stärkend – perfekt für die harte körperliche Arbeit der Bauern und Handwerker.

     

    Der Spruch "Bier auf Wein, das lass sein" drückte aus, dass es für die Unterschicht undenkbar war, nach dem Genuss von Wein noch Bier zu trinken. Dies hätte die soziale Ordnung durcheinandergebracht und wurde als Frevel angesehen.

     

  • 8

    Gesundheitsbiere aus der Apotheke.

     

    Ja, das hat es wirklich gegeben. Laut Pharmazeutin Dr. Sara Ruppen, die ihre Dissertation zu diesem Thema geschrieben hat, wurden die Gesundheitsbiere im 19. Jahrhundert von Brauereien und anderen Anbietern gebraut und über Apotheken vertrieben.

     

    Im deutschsprachigen Raum soll diese Praxis weit verbreitet gewesen sein. Diese sollen auch direkt in Kisten zu 25, 50 oder 100 Flaschen geliefert worden sein.

     

    Medizinisch wurden Biere gegen Skorbut, als Magenstärkungsmittel, gegen Verstopfung, Epilepsie, zur Behandlung von Wurmerkrankungen, „Melancholie“, bei Ödemen, gegen Gelbsucht, juckende Hauterkrankungen und viele weitere Symptome verabreicht. Hoffentlich hat es geholfen!

     

  • 9

    Industriespionage zwischen Brauereien.

     

    Hat James Bond im Namen Ihrer Majestät bayerische Biergeheimnisse ausspioniert? Tatsächlich verhielt es sich genau andersherum. Denn der Münchener Brauherr Gabriel Sedlmayr II., der später für den Aufstieg der Spaten-Brauerei verantwortlich wurde, unternahm mit einem Freund 1833/34 eine Reise auf die Britischen Inseln, wo er den Brauern etwas genauer über die Schulter geschaut haben soll.

     

    Um diese Reise kursieren legendäre Anekdoten über Industriespionage und geheime Probenahmen. So sollen die beiden mittels eines Ventils in einem Spazierstock Bierproben entnommen haben. 

    Ob das nun wirklich so abgelaufen ist, wissen wir nicht. Allerdings hat die Einführung diverser Neuerungen durch Gabriel Sedlmayr II. das Bierbrauen auf dem Kontinent revolutioniert. Dazu gehörten das Saccharometer (oder Aräometer, wie es damals hieß), das Thermometer sowie die Verwendung des Mikroskops zur Analyse und des Rohr-Wärmetauschers zur Kühlung der Anstellwürze.

     

  • 10

    Wann die Flensburger Brauerei gegründet wurde.

     

    Unsere Flensburger Brauerei wurde 1888 gegründet und besteht bis heute als Familienunternehmen mit Tradition.

Du möchtest mehr über die Geschichte unserer Brauerei erfahren? Dann melde dich doch mal zu einer Brauereibesichtigung an! Ob allein oder mit Freunden und Freundinnen oder Familie – bei uns erlebst Du die Herstellung von FLENS hautnah.

 

Immer noch durstig nach Wissen? Zur Geschichte des Bieres geht es hier entlang.

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